Was ist eigentlich eine Psychotherapie?
Vielleicht fragst du dich, was genau eine Psychotherapie ist und wie sie funktioniert. Es ist wichtig zu wissen, dass eine Psychotherapie keine „schnelle Lösung“ oder ein Rezept für fertige Antworten bietet. Wenn du erwartest, dass ich dich heile oder dir fertige Lösungen vorgebe, muss ich dich enttäuschen. Im Mittelpunkt steht vielmehr ein gemeinsamer Prozess, bei dem wir mit Neugier und Geduld versuchen, dein Inneres besser zu verstehen. Eine Psychotherapie erfordert Zeit und Geduld – sowohl mit dir selbst als auch mit mir als Therapeutin. Gefühle, die tief verborgen und vielleicht sogar bedrohlich erscheinen, dürfen Stück für Stück in einem geschützten Rahmen hervorkommen. Dieser Weg kann herausfordernd sein und manchmal auch unangenehme Emotionen auslösen, doch er ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur Heilung.
Ablauf einer Therapie
Eine Therapie beginnt immer mit einem Erstgespräch, bei dem du mich kennenlernen kannst – allein oder gemeinsam mit deiner Familie. Hier kannst du ein Gefühl dafür bekommen, wie die Therapie abläuft und ob du dich wohl fühlst. Danach folgt die Diagnostikphase, in der wir gemeinsam durch Gespräche und manchmal auch durch Fragebögen herausfinden, wie ich dich am besten unterstützen kann, deine Ziele zu erreichen.
So läuft eine Verhaltenstherapie ab:
Kennenlernen und Vertrauen aufbauen
Damit ich dir gut helfen kann, ist es wichtig, dass ich dich gut verstehe. Wir reden über das, was dich beschäftigt, und du darfst alles erzählen, was dir wichtig ist – auch geheime oder schwierige Dinge. Du musst dich nicht schämen oder sorgen, denn alles bleibt vertraulich.
Gemeinsam Lösungen finden
In der Therapie lernst du Tricks und Übungen, die dir im Alltag helfen können – zum Beispiel, wie du besser mit Mitschülern zurechtkommst, weniger Angst hast oder mit schwierigen Gefühlen umgehen kannst. Manchmal probieren wir auch spielerische Methoden aus, die dir Spaß machen und helfen können.
Regelmäßige Sitzungen
Eine Therapie findet normalerweise einmal pro Woche statt, und jede Sitzung dauert etwa so lange wie eine Schulstunde. Es ist wichtig, geduldig zu sein – Veränderungen brauchen Zeit, aber Schritt für Schritt wirst du merken, wie es dir besser geht.
Wer übernimmt die Kosten?
Wenn du gesetzlich krankenversichert bist, übernimmt deine Krankenkasse die Kosten für die Therapie. Alles, was du dafür brauchst, ist deine Versichertenkarte, die du einfach zum ersten Termin mitbringst. Eine Überweisung von deinem Haus- oder Kinderarzt ist nicht nötig.
Privatversicherte sollten vor Beginn der Therapie mit ihrer Versicherung klären, ob und in welchem Umfang die Kosten übernommen werden. Falls gewünscht, unterstütze ich dich gerne bei der Antragstellung.
Private Kosten können entstehen, wenn ein Termin nicht rechtzeitig (mindestens 48 Stunden vorher) abgesagt wird oder wenn zusätzliche Leistungen wie Berichte, Stellungnahmen oder Bescheinigungen in Auftrag gegeben werden.
Gemeinsam nach Lösungen suchen
Wenn du dir Sorgen machst, ob das, was du fühlst oder erlebst, „normal“ ist, bist du hier richtig. In einem Gespräch können wir gemeinsam herausfinden, was dir helfen könnte.
Und wenn es einmal ganz dringend ist: In akuten Notfällen ist eine Kinder- und Jugendpsychiatrie immer für dich da. Dort bekommst du sofort Unterstützung.
Wann kann Psychotherapie helfen?
Manchmal können Gefühle, Gedanken oder Erlebnisse so groß oder schwer sein, dass sie sich allein kaum bewältigen lassen. Psychotherapie kann dabei helfen, besser zu verstehen, was los ist, und Wege zu finden, sich wieder wohler zu fühlen.
Hier sind einige Beispiele für Schwierigkeiten, bei denen eine Therapie unterstützen kann:
- Traurigkeit und Depressionen: Wenn du dich oft traurig, leer oder hoffnungslos fühlst.
- Ängste: Wenn du starke Angst vor bestimmten Situationen, Orten oder Menschen hast.
- Unruhe und Konzentrationsprobleme (z. B. bei ADHS): Wenn du das Gefühl hast, nicht stillsitzen oder dich schwer konzentrieren zu können.
- Essprobleme: Wenn du zu wenig oder zu viel isst und das nicht mehr kontrollieren kannst.
- Wut und Aggressionen: Wenn du oft wütend bist oder Regeln schwer einhalten kannst.
- Schwierigkeiten in der Schule: Zum Beispiel Probleme beim Lesen, Schreiben oder Rechnen.
- Zwangsgedanken oder -handlungen: Wenn du bestimmte Gedanken oder Rituale immer wieder hast und sie nicht loswirst.
- Traumatische Erlebnisse: Wenn etwas Schlimmes passiert ist und du dich nicht mehr sicher oder gut fühlst.
- Unsicherheiten beim Selbstwert: Wenn du dir nicht sicher bist, wer du bist oder was dich ausmacht.
Einbezug deiner Familie
Deine Eltern oder andere wichtige Bezugspersonen sind oft Teil der Therapie. Wir sprechen gemeinsam darüber, wie sie dich unterstützen können. Deine Wünsche stehen dabei im Mittelpunkt, aber auch die Verantwortung deiner Eltern wird berücksichtigt.
Ein gebrochenes Bein trägt sichtbar seinen Gips, doch die Wunden der Seele bleiben oft verborgen – dennoch können auch sie, mit der richtigen Unterstützung, heilen bis du wieder fest auf deinen
eigenen Beinen stehst.
This one is a big one that has been haunting me since teenage years. When I was in highschool and beginning of University.